Gambia

Geschichte:


  • Die ersten Menschen, die Gambia erreichten, kamen wohl aus der Sahara-Region, wo sie durch die allmähliche Austrocknung nicht mehr Leben konnten.
  • Im 6. Jahrhundert wurde das „Ghana-Reich“ gegründet, das über großes Goldvorkommen verfügte.
  • Im 11. Jahrhundert fand eine Wende statt: Der Niedergang Ghanas ermöglichte es anderen Völkern an die Macht zu kommen.
  • Das Reich Mali entstand, welches zu einem mächtigen Salzhandelszentrum heranwuchs. Im fruchtbaren Gambia-Tal wurden derweil kleine Dynastien von den Völkern Malinke und Mandingo gegründet.
  • Die Portugiesen erreichten als erste Europäer Gambia und die Bevölkerung wurde teilweise versklavt.
  • 1588 verlor Portugal seine Handelsrechte an England. Die Engländer schafften 1807 den Sklavenhandel in ihren Kolonien ab.
  • England gründet die Kronkolonie Bathurst. Die volle Unabhängigkeit erlangte Gambia erst 1965. Das Land ist zu dieser Zeit zwar arm, gilt aber als demokratisch.
  • 1970 wurde Gambia zur Republik unter dem Präsidenten Dawda Kairaba Jawara. Nach einem Putschversuch schlossen sich Senegal und Gambia zur Konföderation Senegambia zusammen.
  • 1994 kam es zum Militärputsch unter der Führung des Leutnants Jammeh, der 1996 auch zum Präsidenten gewählt wurde. Tatsächlich waren die Jahre von 1996 bis 2000 von einer gewissen Stabilität und wirtschaftlichem Aufschwung geprägt, seit 2014 aber häufen sich die Berichte über massive Menschenrechtsverletzungen durch die gambische Regierung.
  • Heute ist der gambische Unternehmer Adama Barrow der Präsident Gambias und hat dieses Amt seit 2017 inne.

DEMARO Gambiahilfe e.V.

Aktuelles aus Gambia

Reisanbau in Gambia Oktober 2019:


Muhammed und sein Vater bringen die Reishalme in den Compound, dort kann die Ernte besser vor dem Regen geschützt werden. Dann müssen die Halme gedroschen werden. Danach wird der Reis getrocknet, dazu brauchen sie die Trockenvorrichtungen in Sapo. Anschließend wird er gesäubert und kommt in die Reismühle, um den Spelz zu entfernen.

Über Gambia

Ethnien:


  • Mandinka: 40%
  • Fulbe: 24%
  • Wolof: 15%
  • Diola u.a.: 10%

Sprachen:


  • Sehr viele verschiedene Sprachen, z. B. Mandinka, Fulfulde, Wolof, Soninke aber auch Französisch und Arabisch
  • Amtssprache: Englisch

Religionen:


  • Muslime: 90%
  • Christen: 9%
  • indigene Religionen: 1%

Lage, Klima und Vegetation:


Gambia liegt in Westafrika und ist mit nur 11.000 Quadratkilometern der kleinste afrikanische Festlandsstaat. Das Klima ist subtropisch, von Oktober bis Mai ist Trockenzeit und von Mai bis Juli Regenzeit. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Savannenlandschaft und Buschwerk. Die Lebensader des kleinen afrikanischen Staates bildet der „Gambia-River“, der sich nahezu durch das komplette Land schlängelt. Das Leben der Einheimischen ist sehr eng mit diesem Strom verknüpft.

Wirtschaft:


Gambia ist ein klassischer Agrarstaat und hat keine Bodenschätze. In der Landwirtschaft ist die Erdnuss eine der wichtigsten Exportpflanzen. Da die Landwirtschaft sehr auf diese Pflanze ausgerichtet ist, müssen viele andere Lebensmittel, wie zum Beispiel Reis, importiert werden. Neben der Landwirtschaft zählen auch Fischerei und Tourismus zu den Haupteinnahmequellen der Bevölkerung. Insbesondere in den letzten Jahren fliehen immer mehr junge Gambier aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage nach Europa, gehen dort arbeiten und lassen ihrer Familie in Gambia von dort Geld zukommen.

Bevölkerung:


In Gambia leben 2. Mio. Menschen, somit zählt es zu eine der dicht besiedelsten Staaten Afrikas. Die Bevölkerungsdichte ist jedoch sehr unausgeglichen, jeder vierte Gambier lebt in den größeren Städten. Trotz der wirtschaftlichen Ausrichtung als Agrarstaat herrscht eine zunehmende Landflucht. Gambia hat eine typisch afrikanische Altersstruktur, nämlich sehr viele Kinder und wenig alte Leute. Es gibt aber nur in bestimmten Regionen eine Schulpflicht, sodass nur 2/3 der Kinder dort überhaupt in die Schule geschickt werden. Vor allem auf dem Land können es sich die Familien aufgrund der hohen Kosten für Schuluniform, Unterrichtsmaterial und Schulspeisung oft nicht leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken.

Arbeitsmarkt:


Der Arbeitsmarkt in Gambia ist sehr schlecht und geprägt von wenig Fachpersonal und hoher Arbeitslosigkeit. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze und ist von Geldüberweisungen, der im Ausland lebenden Verwandten abhängig. Das ist meist der Ersatz für fehlende Sozialhilfen, die es in Gambia bisher nicht gibt.

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